Zusammenschlüsse wie HoGeSa, Pegida und Hagida die sich latent-rechter Parolen und der Ängste vor dem Fremden bedienen, erfreuen sich momentan großer Beliebtheit. Man fühlt sich an Sarrazin erinnert, der mit platter politischer Meinungsmache Futter für Rechte und RasstistInnen lieferte. Dabei kann man sich ärgern – und das wird sich auch auf beiden Seiten – aber wichtig ist vor allem, etwas zu tun, Zeichen zu setzen und Präsenz zu zeigen. Das können nicht nur RassistInnen und xenophobe, verbohrte Angehörige der sogenannten Mitte, das können und müssen auch wir!
Neben dem Ärger gibt es aber auch die Möglichkeit, sich differenziert und aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungen mit dem Thema auseinander zu setzen. Die Frage, ob Pegida rassistisch angelegt ist, spaltet momentan die Einschätzungen in der Politik. Ralf Jäger, der Innenminister Nordrhein-Westfalens fasst die Gemeinsamkeiten von HoGeSa und Pegida als „diffusen antimuslimischen Rassismus, Gewaltaffinität, radikalen Nationalismus und aggressive Männlichkeit“ zusammen. Die Zeit schreibt in ihrem Online-Blog, die Proteste würden von „diffusen Ängsten, Desintegration und rassistischen Einstellungen“ getragen, wobei klare inhaltliche Aussagen fehlten, sodass „ Menschen, die es mit ihrem Protest gegen „Ausländer“, „Islamisten“, „die da Oben“ oder die „gleichgeschalteten deutschen Medien“ auf die Straße treibt“ leicht Anschluss finden könnten. Radikaler Salafismus bietet sich einfach an als Instrument zur Mobilisierung dieser Unzufriedenen, die ihre Wut gerne irgendeinem Sündenbock zuschreiben wollen. Sogar die Mitte kann angesprochen werden, da SalafistInnen in ihrer radikalen Ausrichtung für echte DemokratInnen nicht tragbar sind und daher wunderbar dafür geeignet sind, rechte Ressentiments aufzugreifen, ohne sie beim Namen zu nennen.
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