„Close to Evil“- Vorführung im Sprengl-Kino

Wir zeigen gemeinsam mit dem Kino im Sprengl am Donnerstag, den 30.01.20 ab 19:30 den Film „Close to Evil“- zu Gast ist Hans-Jürgen Brennecke (seit 15 Jahren in der Aufarbeitung der Nazizeit in Lüneburg engagiert)

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Als Neunjähriger überlebte Tomi Reichental 1945 das Nazi-KZ Bergen-Belsen. Zu seinen Wärtern gehörte die SS-Frau Hilde Lisiewicz, die heute über 90-jährig in Hamburg lebt. Tomi macht sich auf, sie zu treffen…

Irland 2012: Der Holocaust-Überlebende Tomi Reichental sieht ein Video-Interview, das seine KZ-Aufseherin 2004 der Gedenkstätte Bergen-Belsen gab. Darin schildert die SS-Frau ihre Version der Erlebnisse in zwei Konzentrationslagern und auf einem Todesmarsch. Das veranlasst Tomi Reichental, der als 9-jähriger Junge im KZ Bergen-Belsen gefangen war, mit dem Dokumentarfilmer Gerry Gregg den Angaben von Hilde Michnia nachzugehen.

Der Film beschreibt seine zwei Jahre dauernde Reise von Irland über Großbritannien, Slowakei und Israel bis nach Bergen-Belsen. Tomi Reichental befragt dort weitere Überlebende und Zeitzeugen über den Todesmarsch und die Befreiung des KZ Bergen-Belsen. Tomi will in Hamburg auch mit Frau Michnia sprechen und ihr die Hand reichen – in der Hoffnung auf Frieden und Versöhnung, vielleicht auch für sie… Der Film ist in besonderer Weise dazu geeignet, die grausame Mordmaschine des Nazi-Regimes erfahrbar zu machen – anhand eines konkreten Menschen, der 70 Jahre später noch immer unter seinen Erlebnissen leidet.

Tomi Reichental, 1935 in der Slowakei geboren, lebt in Irland. Er spricht vor Schulklassen über sein eigenes Erleben im Nationalsozialismus und im Konzentrationslager. Für seine Aufklärungsarbeit wurde er 2013 mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 2014 folgt der Irische Nationalpreis und 2015 die Ehrendoktorwürde der Maynooth University, Irland.

Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt im Oktober 2015 mit dem „Irish Film and Television Academy“-Preis als bester Dokumentarfilm 2015. Nachdem der Film im Januar 2015 in Lüneburg das erste Mal einem deutschen Publikum vorgeführt wurde, erstattete Hans-Jürgen Brennecke Strafanzeige gegen Hilde Michnia, geb. Lisiewicz. Auf Initiative von Hans-Jürgen Brennecke wurde der Film ehrenamtlich deutsch synchronisiert.