Rote Nelken für Orli Wald

Auch in diesem Jahr haben wir Falken am internationalen Frauentag gemeinsam mit der Otto-Brenner-Akademie und der Egon-Kuhn-Geschichtswerkstatt sowie vielen engagierten Antifaschist*innen Orli Wald, dem Engel von Auschwitz gedacht. Auch eine recht große Delegation aus Lehrer*innen und Schüler*innen der Aurelia-Wald-Gesamtschule Uetze ist unserer Einladung gefolgt und nahm an unserer Gedenkveranstaltung teil.
Bezirksbürgermeister Ekkehard Meese hat auch in diesem Jahr dem Gedenken beigewohnt und ein Grußwort gehalten. Dabei zeichnete er den Lebensweg von Orli Wald bis zu ihrem Tod 1962 hier in Hannover nach. Orli sei ein Mensch gewesen, der für seine Überzeugungen einstand und dafür mit Zuchthaus und Konzentrationslagern büßen musste. Bezirksbürgermeister Ekkehard Meese dankte den Koordinator*innen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben und dass hier wieder viele Menschen für das Erinnern an diese bewundernswerte Frau zusammen gekommen sind. Er sei stolz, dass der Bezirksrat in 2007 die Straße vor diesem Friedhof in Orli-Wald-Allee umbenannt habe, einer Frau die schlimmsten Martyrien ausgesetzt war. In 2008 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover der Grabstätte Orli Wald die Widmung als Ehrengrab gewährt.

Björk von den Falken betonte in ihrer Rede, dass Rote Nelken aus der Tradition des allerersten internationalen Frauentag 1911 stammen. „Rote Nelken stehen für den Widerstand von Frauen wie Orli Wald und mit ihnen wollen wir uns heute an den Mut erinnern, den es kostet, für seine Sache zu stehen und damit andere zu schützen.“ Björk erinnert daran, dass Orli auch nach ihrer Zeit in Haft weiterkämpfte, dieses mal jedoch mit Stift und Papier. Aus den beiden Werken „Märchen?“ und „Anuschka und Soscha“ liest Björk Passagen vor und endet mit dem Zitat: „Mutter, ist es nur ein Märchen?“, „Nein mein Kind, es sind keine Märchen, und das ‚Es war einmal‘, ist noch nicht so lange her“ schreibt Orli Wald in „Die Kinderparade“, eine ihrer verbliebenen Erzählungen. Daran müssen wir uns erinnern und halten. Niemals vergessen