Schließung des Falkenkellers spielt Neonazis in die Hände

So titelt das Internetportal “Mut gegen rechte Gewalt” in einem Artikel vom 25.02.2013.

Eine nette Reportage von Ulla Scharfenberg, die auch auf der Auswertung eines Interviews mit den Jugendlichen aus dem Falkeller basiert.

Leider wird in der Darstellung die Problematik zwischen Keller und Verwaltung auf einen Sylvestervorfalll reduziert, der lediglich das Ende eine langer Kette von Unzulänglichkeiten und Gängeleien darstellt.

 

16 Jahre war der Falkenkeller ein anerkannter und seitens der Stadt Barsinghausen auch umsorgter Ort von und für Jugendliche um den partizipatorischen Ansatz von Politik und Selbstorganisation ausleben zu können. Bei allen Problemen, die in einem derart gemischten Raum auftreten gab es immer auch Rückendeckung der Stadtverwaltung, die übrigens noch heute auf ihrer Internetseite mit dem Falkenkeller wirbt, und auch den politischen Parteien im Rat. Eine Nutzungsvereinbarung, basierend aus dem Jahre 1994 war Grundlage für die Arbeit des Falkenkellers.

Mit Beginn der ersten Übergriffe von Rechtsgesinnten änderte sich das Verhältnis schlagartig. Die Nutzungsvereinbarung war auf einmal nicht mehr existent, da anscheinend niemand sich daran erinnern konnte und auch niemand den Nachweis hierzu erbringen wollte.

Da Politik und Verwaltung die Existenz von Neonazis nicht sehen wollte, woraus sich eine deutliche Handlungsverpflichtung hätte ergeben müssen, wurde ein anderer Weg beschritten. Fortan wurden die Nutzer des Kellers als “linksautonome Szene” dargestellt, womit man ein legitimes Argument für fortwährende Polizeiaktionen, unsinnige Verwaltungsauflagen und letztendlich die Schließung des Falkenkellers produziert hat.

Bleibt zu Hoffen, dass der Rat in seiner morgigen Sitzung wenigstens den Mut aufbringt, ein wenig Wiedergutmachung zu betreiben und der Öffnung des Falkenkellers und der Nutzungsvereinbarung zustimmt.

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